1998 Gedichte Liebe
Die Sonne des Glückes | Wind | Deine Musik | Allein... | In dunkler Nacht | Das gefrorne Herz | Versunken | Du überall bist Du
Warmer Morgen | Das Tal der Glückseligkeit | Der Tag, als Du Mensch wurdest | Mit Dir

Prolog (2000)

Es war die Zeit
da wir unschuldig waren

Dann kam die Zeit
in der wir uns schuldig fühlten

Und schließlich die Zeit
der Gleichgültigkeit

Doch am Ende sahen wir
was Liebe sein konnte
 
 
 

Die Sonne des Glueckes

Sobald die ersten Sonnenstrahlen
mein gueldnes Haupt benetzen
beginnt die ganze Welt, zu glitzern.
Der blitzende Schein vereinigt sich
und konzentriert sich auf einem Punkt
und Du strahlst zurueck.
 

Wind

Wind weht durch wispernde Wipfel
und dein Name klingt darin.

Wind fegt durch leere Gassen,
wohin gingst du nur, wohin?

Wind heult heftig durch sphaerische Hoehen,
solch ein eiseskalter Wind.

Wind weht durch wispernde Wipfel
bist du fuer immer mir dahin?
 

Deine Musik

Die Musik traegt mich
ich fliege
ich sehe Dich
ich liebe
und schwebe
zu den fernen
Sternen
sie funkeln mir zu
wie Du
Ich lebe!
 

Allein...

Allein
schleiche ich durch dunkle Gassen.
Mein
sind all die leeren, oeden Strassen.

Einsam ist die duester-schwarze Nacht.
Einsam - dazu hast Du mich erst gemacht.

Denn Dein helles Licht
leuchtet, es leuchtet mir von weit, weit her
es leuchtet nur fuer mich.
Ich vermisse Dich so sehr.

Meine Gedanken,
sie sind frei
sie wandern
ueber alle Schranken
wenn ich mein Herz Dir leih,
leih ich es keiner andern.

Ich habe Dir
dafuer zu danken.
Dass Wir
uns dereinst fanden

im grossen, scheinbar leeren Raum,
der jetzt so klein, so eng erscheint
und doch so weit Uns treibt
Wir sind nun nie, nie mehr allein, Wir sind vereint
wie in einem wunderschoenen Traum,
der nur Uns beiden bleibt.
 

In dunkler Nacht

Wenn Du an Liebe denkst
in dunkler Nacht,
so denk an mich,
denn ich bin wach.

Wenn Du mir Liebe schenkst
in dunkler Nacht,
denk' ich an Dich,
kaum bin ich wach.

Wenn in meiner Liebe Du versinkst
in dunkler Nacht,
so hab' ich sicherlich
an Dich gedacht.

Wenn Du Uns Liebe bringst
in dunkler Nacht,
sind Wir vereint -
es ist vollbracht.

Wenn ich an Liebe denk
in dunkler Nacht,
so mein ich Dich,
denn Liebe ist Deine Himmelsmacht.
 

Das gefrorne Herz

Das Herz ist eiskalt,
es wird durchbohrt von tausend Spitzen,
aus Eis, die bald
hier, bald da wie kleine, eisge Funken blitzen.

Doch von irgendwoher erreicht
ein Strahl das gefrorne Herz
und ein unendlich grosser Schmerz
dringt durch die Nadeln aus Eis,
sie werden weich.

Und ich denke, ich weiss,
warum sie schmelzen.
Dein Gedanke, so ungeheuer heiss,
liess mein armes, kaltes Herz ergluehn.
Ich fang an, in Qualen mich zu waelzen,
in meiner Brust fuehl ich ein gewaltig starkes Ziehn,
der Panzer aus gefrornem Wasser zerspringt,
ein Leben aus verlornem Leben neu beginnt.

Doch nun ist es wund,
mein neugebornes Herz so jung,
werd ich je wieder gesund,
so durch Deiner Liebe Trunk,
der sich in mich ergiesst,
wie himmlischer Wein, der in allen Farben spriesst.

Wer fuehrt es heim, mein Herz, es schlaegt
so wild, es ruft 'herein' an der grossen Tuer,
die Deinen Namen traegt.
 

Versunken

Ich versinke in den Augen Dein,
wie tiefe, dunkle Seen,
ich traute mich zu tief hinein
jetzt lieg ich hier in tausend Wehen
und ertrinke, hoerst Du nicht mein Flehen?

Soll denn dies das Ende sein?
Gefangen, erlegen dem
unheimlichen Zauber
meine Wangen erbeben, den
unheimlichen Zauber,
der mich beherrscht, fuehlend
und unbeherrscht zerstoerend,
meine geheimsten Seelenpforten.

Zurueck bleibt nur ein verheerend Nest an Worten,
Dich verehrend allerorten,
ich gehoer nun Dir allein
und Du laesst mich mit Dir gemeinsam sein,
Du bist mein Leben, Du bist mein -
Wir wurden Uns gegeben,
um auf dieser Welt zu sein.
 

Du überall bist Du

Heller Tag, Sonnenstrahlen,
das Licht erfasst mich,
es traegt mich auf eine leuchtende Reise
durch die Reiche der lodernden Liebe.

Ich erwarte, Dich zu sehen.
Hinter jedem Baum bist Du versteckt.
Du stehst direkt vor mir.
Ich sehe Dich, Du bist da.
Oder bist Du es nicht?
Ich erkenne Dein Gesicht,
Deine Gedanken,
in jedem Loewenzahn, der sein goldenes Koepfchen
zum Himmel streckt.
Aus dem Du auf mich herablaechelst
und mein Leben mit Deinem Licht erfuellst,
das den Kristall meiner Seele trifft
und Myriaden bunter Lichtschwaerme
aus mir heraus
in die schlafende Welt schickt.

Und die Welt wird noch schoener,
lebendiger, sie explodiert in einem Reigen der Liebe,
einem Strudel, der Dich und mich herabzieht
und unsere Seelen wirbelnd vereint
und uns verschmelzen laesst
auf dem tiefen, blauen Grund
des truegerisch stillen
Wassers.
 

Warmer Morgen

Waerme, Hitze gar beherrscht den Tag,
ich schwitze zwar, doch geb ich zu, ich mag
die liebreich waermende Sonne.

Ihr helles Licht erfuellt die Luft mit Leben,
ganz schnell es mir gefaellt, wenn es meinen Augen Farben geben
kann, es durchflutet mich mit Wonne.

Ich schlafe, und der kuehle Atem der Welt zieht ueber mich
hinweg, wie Schafe und Herden, die Wolken fliegen sicherlich
zum riesig nassen, tiefenreichen Meere.

Kleine Kaefer kitzeln winzig meine Fuesse,
bunte Voeglein zwitschern lustig ihre Gruesse
hastig summende Insekten erfuellen die luftige Leere.

Und im Lied der erwachenden, lebendigen Natur,
hab ich ein lieblich Bild vor Augen nur,
Dein fuerchterlich wunderbares, mich verzauberndes Gesicht.

Die Elemente klingen nun behende in allumfassender Harmonie,
wenn ich meinen Kuss Dir sende, erreicht er Dich - immer - niemals nie.
Und im tiefsten Kerne meiner Seele wuensche ich mir ... Dich.
 

Das Tal der Glueckseligkeit

Hinter den hohen Bergen
der Einsamkeit
liegt ein wunderbares Tal
versteckt.

Es ist von allen Sorgen,
von Schmerz und Tod befreit.
Doch eine wunderbare Qual
faengt jeden ein, der es entdeckt.

Der Eingang blitzt hervor
zwischen hohen Felsenwaenden,
ein kleines, unscheinbares Tor,
Lichter glitzern und auch blenden...

Und wer hier eintritt
ist reinen Herzens und verzaubert,
ein andrer lenket seinen Schritt,
ein Mensch, der die Seele ihm geraubet.

Doch wer dort gibt, dem wird gegeben,
in diesem wunderbaren Tal,
weil hier eben Menschen leben
und sie sind nicht aus kaltem Stahl.

In ihren Adern fliesst ein warmer, roter Saft,
er erfuellt halb ihre Herzen
und die andre Haelfte ist erfuellt
von jener allumfassenden Liebe, die sie hierher gefuehrt.

Und alle dort begruesst eine wahrlich grosse Kraft,
zusammen mit wunderbaren Schmerzen,
ersehnend den, der sie erfleht
und vielleicht einer jener Diebe, der einst ihre Seele hat beruehrt.

Segensreich ist dieser Raub,
denn er bringt die heilgen Seelen
in die Schatzkammer des Lebens
wo unsagbar wertvolle Dinge lagern.

Am End zerfaellt doch all zu Staub,
hast Du entschlossen nun, zu waehlen?
Auf dass das Ziel nun Deines Strebens
es sei, zu leben ... und nicht mit ihm zu hadern.

Umfangen von einem grenzenlosen Zauber
von deiner maechtigen Magie,
waehle ich, ich waehle Dich
Lenk mich in das Tal der Glueckseligkeit.

Es beruehrt mich ein wohliger Schauder
ja, ich sehe, es ist - sie
gelenkt hast Du mich
in das Reich der ewig himmelsschoenen Zeit.
 

Der Tag, als du Mensch wurdest

Dichte Wolken verschleiern,
was wir Licht nennen
doch sie bedecken nicht,
was in unseren Herzen brennt

Niemand vermag es zu steuern,
was in unsren Sinnen
sein wildwuetendes Werk verricht'
und uns sagt, warum wir Menschen sind

Jeder kann noch so oft beteuern
hinter den hohen Zinnen
der Mauer um seine Seele herrscht Verzicht
und er sei nie vor Liebe blind

Ist das so, so kann man nur bedauern,
denn ein gluehend Herz gewinnen
kann ein solches Wesen nicht
bekenne dich, oh trotzges Kind

Zu dem, was dich erschauern
laesst, es mag beginnen
und wenn dabei das Herz zerbricht
ist es ein fantastisch Bild

Es fliesst nach allen Seiten,
das warme Blut deines Herzens
und durch eine Zeit des Schmerzens
und ungeheurer Leiden

Laesst es ihn schmelzen,
den Eisklumpen, der begraben lag
auf dem unendlich tiefen
und gar nie mehr kalten
Grunde deiner Seele
 

'Mit Dir'

Und an jenem Tage
schien die Sonne schoener
ihre goldseidenen Strahlen
streichelten mein Gesicht

Was ich nun in mir trage
macht mein Leben schoener
lass mich fuer dich malen
ganz allein fuer dich

Ein Bild, das Dich und Mich verschlingt
hinauf in meine Himmelshoehn
Ein Lied, das fuer uns immer singt
auch wenn wir in die Tiefe fliehn

Und versinken
in den dunklen Seen
unserer sehnsuchtsvollen Augen
die zu ueberfliessen drohn

Es winken
aus dem Wasser schoen
verlockend Strudel, sie saugen
uns bis zum Tiefen Thron

Der in unsren Herzen steht
wo kalt und finster es einst war
wie auf dem Grunde jener Seen
doch nun koennen wir dort sehn
bald ein Funkeln wunderbar
hoffend, dass es nie vergeht

Dass es immer neu beginnt
wie die Blueten an einem Apfelbaume
im frisch ergruenten Garten Eden
immer wieder betoerenden Duft verbreiten

Der dann auch sofort gewinnt
zu wueten, wie in einem schoenen Traume
die ganze Welt scheint mir zu schweben
und tausend Lieder hoer ich, die mich leiten

Zum Tore meines
Herzens, das zu klein
es birst
und nun steht es offen

Darinnen weint es
es war zu allein
und wirst
du, darf ich so hoffen

Eintreten in die Kammer meiner Seele
und troesten, was da weint
so erscheint
das, was uns niemals fehle

Die rotbluehende Rose der Liebe
die nie verwelkt
durch das Wasser des Lebens
das sie ewig jung erhaelt

Und ihren magischen Duft verbreiten laesst
der uns aneinander bindet
gefangen im tautropfenblitzenden
Spinnennetz der Liebe

Es zerreisst nicht.