Wir vergaßen uns in den Meeren
wir saßen stumm in unseren Booten
und sahen den großen Schiffen zu
die laut in der See verschwanden

Wir konnten mit Riesenkraken
nicht reden, die Haie waren unser
unentrinnbares Schicksal, kein Wal
kam und verschluckte uns

Als wir auf den letzten Planken
die wir nicht gegessen hatten, saßen
sangen wir verwehte Seemannslieder
anstatt leise zu beten

Unsere Augen waren aufgequollen
vom Salz und der Hoffnung
unsere Kehlen waren geschwollen
vom lauten Gesang

Wir konnten nicht anders, wir lebten
aus vollem Halse, aus vollem Herzen
in einem toten Meer aus Schmerzen
bis es uns verschlang
 
 
 

Wie einsame Boote
einer unbekannten Küste
ziellos im Wind schaukeln
sind unsere Wege

Manchmal sind auch
Menschen auf den Booten
die im Sturm weinen
vor Angst

Der furchtbare Tanz
zersplitterte Planken
an Händen manchmal
lebender Schiffbrüchiger

Die See feiert
mit singenden Schlangensternen
ein rauschendes Fest
der Tiefe
 
 

Immer wieder, immer wieder
dein Körper wird an
dieselbe Küste getrieben
derselbe Strand
dieselbe
einsame Insel

Dein Freitag kommt nicht mehr,
nach dir zu sehn
schöner fand er es
allein zu gehn
vom ewiggleichen Strand
der ewiggleichen Insel

Dieselben Tiere kommen
wieder, nur manche sind
tot, neue gibt es nicht
auf diesem Felsengrab
dein alter Hund hinkt dir entgegen
gegessen hast du ihn noch nicht

In deinen Träumen
träumst du von deiner Heimat,
von dem Land, wo du einst
geträumt hast, als du
nicht warst
wie heute

Der Schlaf, eines Tages
wird der Schlaf kommen
der führt dich dann
zum anderen Ort
nur wenn du aufwachst
nur wenn
ist es deine Insel

Nur mit Papageien
kannst du hier reden
sie sind bunt, aber
du erinnerst dich nicht
an sie, an ihre Worte
du erinnerst dich nicht
an dich, an deine Worte
du erinnerst dich nicht

Das Schiff
wird nicht kommen
die stehende Reise
nie vergehn
der Wind sagt
kein Wort
das Meer
antwortet nie
 
 

Das Meer schweigt
die Vögel künden vom Tage
vom immer vergangenen Tage
die Vögel, sind Vögel der Nacht

Nur Wolken, nur Sonne, die man
nicht sieht, nur Wellen, nur Wind, der
mit der See ein Gespräch führt
über die Einsamkeit

Es ist kein Leuchtturm dort, nur dieses Licht
über den Bergen lachen die Möwen
es ist kein Leuchtturm dort, doch fürchte dich nicht
schwarzweiß sind ihre Blicke, ihr Schrei ruft, ruft antwortlos

Echo, Echo wirft keiner zurück
die Täler sind hier nicht bewohnt; kein Schornstein raucht dort,
im Grabe der weißen Gischt
kein Schornstein raucht dort und kein Auge erzählt

Das Meer schweigt
schweigsame Männer schweigen am Kai
jeder erwartet jemand; Männer erwarten Frauen; Frauen Männer
das Meer gibt keine Antwort; es gibt nie Antwort

Die, die warten, schauen das Meer an;
es ist blau; manchmal scheint es auch grau oder grün,
die Wale sieht man nicht, die Haie auch nicht;
und auch nicht die Schiffe; und auch nicht, nicht mehr, nie; nie die Geliebte